{Titolo} sguardo

Fotografieprojekt
Ruben Hollinger

Ein Mann fläzt sich auf einem Sessel, ein Mobiltelefon zwischen den Händen, das Gesicht schräg nach oben gerichtet. Ein Kleinkind beugt sich über die Lehne zu seiner Stirn hinunter und verdeckt mit seinem schulterlangen Haar das Gesicht des Mannes.

Für sein Fotografieprojekt dokumentierte der Berner Fotografen Ruben Hellingen Eltern mit kognitiven Beeinträchtigungen, die mit ihren Kindern in Institutionen in Deutschland leben.

© Ruben Hollinger
Località:
Bern
Partenariato:
2016 - 2019
Sito internet:
www.rubenhollinger.ch

Ein junger Mann mit zwei Kleinkindern auf dem Schoss. Der Säugling knetet sein Ohr; er selber schaut mit leisem Lächeln auf das ältere Kind, das in die Kamera blickt: Ein intimer Moment inniger Verbundenheit, an dem wir Betrachtenden teilhaben. Nichts mehr erfährt, wer im hand- gebundenen Fotobuch blättert: Weder die Namen der Abgelichteten noch Ortsangaben zu den Plattenbauten, aus deren Fenstern man blickt. Umso sprechender das haptische Papier, das den Fotos eine sanfte Körnigkeit verleiht. In einer Schlaufe auf dem Buchinnendeckel zwei Texte; sie befragen zwei Wissenschaftlerinnen zum Thema Elternschaft von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen. Jetzt erzählen die Fotos eine andere Geschichte – die Fragen haben sich vervielfacht. 

Giugno 2018