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#3, Juli / Juillet / Luglio 2017

Drei neue Labelträger: ein grosses Theaterfestival als inklusiver Pionier, ein Stadttheater und Sinfonieorchester mit vier Spielorten in zwei Städten und ein experimentierfreudiges Musikfestival

Liebe Kulturschaffende, 
Liebe Kulturinteressierte,
Liebe kulturaffine Menschen mit und ohne Behinderungen

Eine grosse künstlerische Vielfalt innerhalb der Darstellenden Kunst und der Musik kennzeichnet unsere drei neuen Labelträger. Wie ihre inhaltlichen und formalen Schwerpunkte unterscheiden sich auch ihre Erfahrungen in der Umsetzung von inklusiven Angeboten. Bereits seit Jahren und auf umfassende Weise ist das Zürcher Theater Spektakel als Vorreiter der inklusiven kulturellen Teilhabe profiliert. Neu auf einen ganzheitlich inklusiven Weg begeben sich das Theater Orchester Biel Solothurn und das Musikfestival Bern. Wir freuen uns sehr, Ihnen diese drei Kulturinstitutionen mit ihren inklusiven Schwerpunkten in den folgenden Porträts und Interviews als neue Labelträger vorzustellen.

Zürcher Theater Spektakel

Das «Back to Back Theatre»  aus Australien.
Das «Back to Back Theatre» aus Australien.

Das Zürcher Theater Spektakel profiliert sich nicht nur als eines der bedeutendsten europäischen Festivals für zeitgenössische Formen der Darstellenden Kunst. Massstäbe setzt es seit Jahren auch mit seinen hindernisfreien Angeboten für Theaterinteressierte mit Hör-, Seh- und Mobilitätsbehinderungen. Immer wieder treten am 1980 gegründeten Festival inklusive Theatergruppen aus aller Welt auf. Das gesamte Festivalgelände ist hindernisfrei zugänglich. Seit 2012 beschäftigt das Theater Spektakel vier Fachpersonen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen als Beiräte. Sie beraten das Festival und testen die umgesetzten Zugangshilfen: darunter Höranlagen mit Induktionsschleife, Übertitelungen und Aufführungen mit Live-Audiodeskription.

Textbeitrag: Im Festivalporträt erzählen betroffene Inklusionsexperten von Erreichtem und von Wünschenswertem. Im Interview erläutern zwei Festivalverantwortliche, wie die inklusiven Angebote ankommen – und ob sie sich lohnen.

Bildergalerie: Eine fotografische Auswahl inklusiver Gruppen aus aller Welt, die über die Jahre am Festival aufgetreten sind.

Bildergalerie: Live-Audiodeskription, Gebärdensprache, Übertitelung, Tastmodelle und Signalisation: Eine Fotoserie zeigt inklusive Zugangshilfen und bauliche Massnahmen des Festivals.

Theater Orchester Biel Solothurn

Theater Orchester Biel Solothurn
Theater Orchester Biel Solothurn

Das Theater Orchester Biel Solothurn (TOBS) ist der grösste Kulturveranstalter in Biel und in Solothurn. Die Produktionen der eigenen Ensembles in Oper, Schauspiel und Konzert und die Gastspiele im Bereich Tanz führt TOBS in beiden Städten auf, mit seinen Eigenproduktionen gastiert es zudem in der ganzen Schweiz. Ab der Saison 2017/18 setzt TOBS eine ganzheitlich inklusive Haltung mit gezielten Schwerpunkten in allen vier Sparten um: In Gebärdensprache verdolmetschte und übertitelte Theateraufführungen, audiodeskribierte Opernvorstellungen und offene Generalproben als niederschwelliges Konzertformat sind Beispiele für die neuen inklusiven Angebote. Darüber hinaus wird TOBS Betroffene über eine Begleitgruppe beratend einbeziehen.

Textbeitrag: Im Porträt erläutern die Spartenverantwortlichen, welche inklusiven Angebote und Zugangshilfen sie vorhaben. Im Interview spricht der Intendant über das Ziel, dereinst eine Vorreiterrolle im Bereich der Inklusion einzunehmen.

Musikfestival Bern

Ein Hörspaziergang mit Radio Antenne
Ein Hörspaziergang mit Radio Antenne

Innovative Konzertformate, musikszenische Experimente und überraschende Programmierungen zwischen den musikalischen Stilen und Epochen stehen im Fokus des Musikfestivals Bern. Es präsentiert Musik in einer grossen stilistischen Bandbreite an verschiedenen Spielorten in der Stadt Bern. Mit seinen jährlichen Festivalthemen, die eine Auseinandersetzung mit der sinnlichen Wahrnehmung, ihren Möglichkeiten und ihren Beschränkungen beinhalten, macht sich das Festival ab 2017 auf seinen spezifischen inklusiven Weg. Musikformate, die mehrere Sinne ansprechen, ein inklusives Musikvermittlungsprojekt und mehrere hindernisfreie Spielorte sollen auch Musikinteressierte mit Seh-, Hör- und Mobilitätsbehinderungen ansprechen.

Textbeitrag: Das Festivalporträt über Möglichkeiten, Musik über mehrere Sinne und durch Zugangshilfen ganzheitlich erfahrbar zu machen. Im Interview sagt die Redaktionsverantwortliche, wie das Festival barrierefreie Kommunikation umsetzt.

Videobeitrag: Im Videointerview erzählt die Vermittlungsleiterin vom inklusiven Musikvermittlungsprojekt Radio Antenne, das in Kooperation mit Zuhören Schweiz, dem Kunst- und Kulturhaus visavis und Radio Bern RaBe durchführt wird.

Das von der Fachstelle Kultur inklusiv gemeinsam mit dem Zürcher Theater Spektakel organisierte Vernetzungstreffen von inklusiven Kulturinstitutionen aus der ganzen Deutschschweiz am Dienstag, 22. August 2017 am Theater Spektakel ist bereits ausgebucht. Es thematisiert inklusive Zugangshilfen in der Darstellenden Kunst. Notieren Sie sich jedoch den Termin für eine weitere Gelegenheit zum vertieften Austausch, diesmal zu inklusiven Museumsangeboten: Am Montag, 4. Dezember 2017 findet im Kindermuseum Creaviva im Zentrum Paul Klee in Bern ein Austauschtreffen zu Kooperationsmöglichkeiten bei inklusiven und partizipativen Museumsprojekten statt. Der Künstler Till Velten wird die Keynote halten. Der Anlass wird von der Fachstelle Kultur inklusiv mitveranstaltet.



Haben Sie Fragen oder Interesse an einem Austausch? 
Die Fachstelle Kultur inklusiv von Pro Infirmis freut sich über Ihre Kontaktaufnahme.