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Kulturelles Angebot

Ein Mann im Rollstuhl auf einem Brett, das auf einer stehenden Gasflasche liegt. Daneben steht ein Mann mit einem Fuss auf einer Gasflasche, den anderen auf dem Brett, davor ist eine Urinflasche. Beide Männer schauen darauf. Ein Dritter beobachtet sie.

Das inklusive Ensemble Cirque inextrémiste (FR) bringt Künstler mit und ohne Behinderungen auf die Bühne, hier mit seiner Produktion «Extrêmités» am Zürcher Theater Spektakel (2013). 

© Zürcher Theater Spektakel, Christian Altorfer

Inklusive Massnahmen im Handlungsfeld Kulturelles Angebot:

Die Kulturinstitution thematisiert Vielfalt, Teilhabe und Behinderung künstlerisch in ihrem Programm und/oder in der Vermittlung. Sie bezieht dafür Kulturschaffende und/oder Vermittelnde mit Behinderungen ein.

Beispiele inklusiver Massnahmen:

Alle Sparten 

  • Willkommenskultur bedeutet einen bedürfnisorientierten Umgang mit allen Gästen zu pflegen. Dies beginnt bei der telefonischen Auskunft, erstreckt sich über die individuelle Gästebetreuung bei Veranstaltungen sowie in der Gastronomie und endet bei der Verabschiedung. Ein spezielles Augenmerk gilt der An- und Abreise von Menschen mit Behinderungen. Der Weg kann eine Herausforderung darstellen – dem kann mit einfachen Unterstützungsangeboten begegnet werden, beispielsweise mit einem Begleitservice auf Anfrage von und zu öffentlichen Verkehrsmitteln in der Nähe der Kulturinstitution.   
  • Die thematische Auseinandersetzung mit Inhalten wie Vielfalt, Behinderung, Teilhabe im künstlerischen Kontext wird aufgegriffen. 
  • Kunstschaffende mit Behinderungen sowie inklusive Gruppen/Ensembles erhalten Auftritts- und Präsentationmöglichkeiten.   
  • Hobby-Kunstschaffende und Profis erarbeiten gemeinsam ein Angebot, eine Ausstellung und/oder eine Produktion.
  • Partizipative Projekte schaffen Verbindungen und Verbindlichkeit, stärken die Beziehung und fördern die Kommunikation. Der Einbezug von Menschen mit Behinderungen eröffnet andere Perspektiven, erschliesst neue Zielgruppen und sensibilisiert für ein umsichtiges Miteinander.  
  • Begleitgruppen von Menschen mit Behinderungen überprüfen die Angebote und deren Qualität. Durch Tipps und Empfehlungen können pragmatische Lösungen gefunden oder längerfristige Massnahmen geplant werden.   
  • Ausgewählte, geeignete Kulturangebote werden auch ausserhalb der Kulturinstitution organisiert, um die Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit Behinderungen zu erhöhen (z.B. Kammerkonzerte in betreuenden Institutionen, Museumskoffer in Sonderschulen etc). 
  • Inklusive Angebote berücksichtigen unterschiedliche Bedürfnisse und sensibilisieren auch Besuchende ohne Behinderungen. Zugangshilfen ermöglichen ein gemeinsames, ganzheitliches Erlebnis (z.B. Leichte Sprache, taktile Führungen).

Fokus Museen, Vermittlungsangebote: 

  • Tandemführungen/Co-Vermittlung von Menschen mit und ohne Behinderungen   
  • Vermittlung über alle Sinne 
  • Generationenprojekte 
  • Zielgruppenspezifische Angebote für Menschen mit Behinderungen, die allen Besuchenden offenstehen und so gemeinsame Erleben und Begegnungen ermöglichen (z.B. Führungen mit Audiodeskription, in Gebärdensprache).

Fokus Performing Arts 

  • Bühnenproduktionen mit Aesthetics of Access
  • Relaxed Performances

Konkrete Massnahmen zur Willkommenskultur finden Sie in folgenden Checklisten unseres Wegweisers «Ein hindernisfreier Kulturbesuch»:

  • Checkliste 14a: Gästebetreuung vor der Veranstaltung, S. 88-89
  • Checkliste 15a: Gästebetreuung im Gastronomiebereich, S. 95-96
  • Checkliste 17: Verabschiedung der Gäste und Heimreise, S. 123-124