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Schweizer Kindermuseum

Drei Mädchen im Primarschulalter stehen dicht hintereinander in der Ecke eines Spiegelkabinetts, das sie vielfach widerspiegelt. Sie blicken lächelnd nach links. Das hinterste Mädchen umarmt das mittlere, das vordere zeigt auf die beiden dahinter.

Im Schweizer Kindermuseum kann die Welt des Kindes mit allen Sinnen entdeckt werden. Spielerisch nehmen Gäste mit und ohne Behinderungen generationenübergreifend sich und andere anders wahr.

​©​ Schweizer Kindermuseum / Christine Zenz​​
Ort:
Baden
Labelpartnerschaft:
2019 – 2022
Webseite:
www.kindermuseum.ch

Eine grosse Villa mit inklusiven «Spielzimmern»: Anhand historischer Objekte, interaktiven Stationen und im gemeinsamen Spiel erleben kleine und grosse Gäste mit und ohne Behinderungen generationenübergreifend, wie sich das Leben der Kinder in den letzten 300 Jahren gewandelt hat. Mit dem neuen inklusiven Vermittlungsangebot werden Workshops und Führungen bedürfnisgerecht angeboten.

Schweizer Kindermuseum

Das Schweizer Kindermuseum in Baden thematisiert Kindheit, die Welt des Kindes und ihre Veränderungen durch die vergangenen Jahrhunderte bis in die Gegenwart. Es gründet auf einer umfangreichen Studiensammlung samt Fachbibliothek zu 300 Jahren Kinderkultur. Seit 2002 zeigt es in seiner Dauerausstellung den Wandel von Spiel und Spielzeug anhand historischer Originale und macht ihn an verschiedenen Hörspiel- und Hands-on-Stationen erlebbar. Es trägt so zum Austausch zwischen den Generationen bei. 2019 hat das Museum die Dauerausstellung überarbeitet und durch neue interaktive Angebote ergänzt. Auch in seinen Wechselausstellungen bietet es anhand aktueller Themen viele Möglichkeiten zum Spielen, Ausprobieren und Experimentieren.

Kulturelles Angebot

Das Schweizer Kindermuseum hat für Führungen und Workshops ein Vermittlungskonzept für Menschen mit Behinderungen entwickelt, das unterschiedliche Behinderungsformen berücksichtigt. Es bietet seine Wochenend-Aktivitäten und die Vermittlungsformate «Theater im Park», «Märchen im Museum» und «Kindergeburtstag im Museum» auch für Familien mit Angehörigen mit Behinderungen an. Für die Formate «Theater im Park» und «Märchen im Museum» evaluiert es gezielt Produktionen, die eine künstlerische Auseinandersetzung mit den Themen Vielfalt und Inklusion ermöglichen. Im partizipativen «Hosensackmuseum» können Kinder ihre eigene Sammlung ausstellen, Kinder mit Behinderungen werden aktiv eingeladen, ihre Schätze zu präsentieren.

Inhaltlicher Zugang

Das Schweizer Kindermuseum bietet Hand zu individuellen Lösungen für eine verbesserte Zugänglichkeit. Es öffnet seine Räume für Gruppen auch ausserhalb der regulären Öffnungszeiten und klärt die verschiedenen Vermittlungsmöglichkeiten im Vorgespräch ab. Für Menschen mit Behinderungen sucht es finanzielle Mittel, um Mehrfachbesuche zu ermöglichen, die eine Beziehung zum Ort fördern. Das Museum prüft die Anschaffung eines mobilen Endgerätes, auf dem die Wandtexte der Dauerausstellung in Grossschrift angezeigt und vorgelesen werden. Das Museum sucht in den nächsten Jahren technische Lösungen, damit hörbehinderte Menschen die Hörspiel- und Multimediastationen ebenfalls nutzen können. Die neu gestaltete Bibliothek wird nach und nach mit Kinderbüchern in Braille-Schrift, Büchern in leichter Sprache sowie mit Tastbüchern ergänzt.

Arbeitsangebote

Menschen mit Behinderungen können sich als Experten in eigener Sache beim Entwickeln von Vermittlungsangeboten einbringen. Das Museumsteam hält Gespräche und Beobachtungen im Zusammenhang mit den inklusiven Vermittlungsangeboten schriftlich fest, so dass diese laufend evaluiert und angepasst werden. Im Spielraum des Schweizer Kindermuseum stehen verschiedene Spiele aus Behindertenwerkstätten zur Verfügung. Im Museumsshop sind Produkte aus Behindertenwerkstätten erhältlich.

Kommunikation

Das Schweizer Kindermuseum befindet sich in einer denkmalgeschützten Villa aus dem 19. Jahrhundert und ist daher für Menschen mit Mobilitätsbehinderungen nur eingeschränkt zugänglich. Der Ausstellungsbereich verteilt sich auf fünf Stockwerke. Drei davon sind mit einem rollstuhlgängigen Lift erschlossen. Eine rollstuhlgängige Toilette ist mit dem Lift erreichbar. Da die Cafeteria mit dem Rollstuhl nicht zugänglich ist, wird auf Anfrage ein alternativer Verpflegungsraum zur Verfügung gestellt. Das Museum lanciert 2020 einen Museumsplan, auf welchem die rollstuhlgängigen Bereiche einfach ersichtlich sind. Das Museum inspiziert bestehende Schwellen und andere Hindernisse und prüft deren Beseitigung oder Kennzeichnung.

September 2019