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Kindermuseum Creaviva

Drei Kinder in weissen Überkleidern an einem mit Plastikfolie bedeckten Tisch. Eines hält ein Stück Metalldraht, in dem eine Muschel eingeknotet ist. Im Hintergrund sind durch eine hohe Fensterfront Wiese und Himmel sichtbar.
Drei Kinder im Primarschulalter sitzen an einem mit Plastikfolie bedeckten Tisch. Sie tragen weisse Überkleider. Das Kind im Fokus hält ein zum Kreis gebogenes Stück Metalldraht, in dem eine Kegelschnecke eingeknotet ist. Im unscharfen Hintergrund gibt eine hohe Fensterfront den Blick frei auf Wiese und Himmel.

In den inklusiven Workshops des Kindermuseum Creaviva entdecken Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam die Kunst von Paul Klee. 

© Kindermuseum Creaviva / Philippe Tarbouriech
Ort:
Bern
Labelpartnerschaft:
2016 - 2019 / 2020 - 2023
Webseite:
www.creaviva-zpk.org/de

Das Kindermuseum Creaviva steht für gelebte Inklusion und verfügt über einen eindrücklichen Erfahrungsschatz in der Kultur- und Kunstvermittlung für und mit Menschen mit Behinderungen. Nach dem Pionierprojekt «Klee ohne Barrieren» (2009-2016) setzt es diesen Weg fort: Seit 2019 stellt es Kunstschaffende mit unterschiedlichen Behinderungsformen als Leitende, Co-Vermittelnde oder Assistierende in den Ateliers an.

Kindermuseum Creaviva

Das Kompetenzzentrum für interaktive Kunstvermittlung im Zentrum Paul Klee ermöglicht Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, Kunst durch eigenes Erleben und Gestalten praktisch zu erfahren. In interaktiven Ausstellungen, Workshops und Offenen Ateliers erhalten Menschen mit und ohne Behinderungen einen selbstverständlichen Zugang zu Kunst und Kreativität und lassen sich dabei in den von Renzo Piano entworfenen Atelierräumen durch Paul Klees Werk und Leben inspirieren.

Kulturelles Angebot

Die inklusiven Workshops mit interaktiven Führungen, das Offene Atelier und die Ferienkurse berücksichtigen das Mehr-Sinnes-Prinzip und sind auf die Bedürfnisse der jeweiligen Besucherinnen und Besucher ausgerichtet. Die Angebote werden möglichst inklusiv und hindernisfrei geplant, konzipiert und umgesetzt. Dazu engagiert das Creaviva Menschen mit Behinderungen als freie Mitarbeitende. All seine öffentlich ausgeschriebenen Angebote fördern das gemeinsame Erleben von Kunst und Gestaltung von Menschen mit und ohne Behinderungen.

Inhaltlicher Zugang

Das Creaviva setzt für die Angebote in den Ateliers Gestaltungsmethoden und Tools ein, die möglichst barrierefrei funktionieren. Wo nötig und sinnvoll kommen einfache Alternativen zum Einsatz. In den interaktiven Ausstellungen sind die Erlebnisstationen intuitiv bedienbar, dabei wird das Mehr-Sinne-Prinzip beachtet: Hörstationen werden mit induktiven Kopfhörern angeboten, in Videos wird eine einfache Sprache verwendet, die wenn möglich auch als Untertitel zur Verfügung steht. Das Team lässt sich dazu von Menschen mit Behinderungen und/oder dem Beirat beraten.

Arbeitsangebote

Mit dem 2019 gestarteten Projekt «Hand in Hand» will das Creaviva die Zusammenarbeit auf Augenhöhe von Menschen mit und ohne Behinderungen fördern und damit eine möglichst selbstverständliche Inklusion in bestehende Arbeitsbereiche und Prozesse im Betrieb ermöglichen. Nach öffentlichen Ausschreibungen konnten bereits mit  mehreren künstlerisch tätigen Menschen mit Behinderungen Arbeitsversuche durchgeführt werden, die den Beteiligten positive Erfahrungen verschafften und richtungsweisend für den weiteren Projektverlauf sein werden. Beispielsweise leitet eine Künstlerin mit Autismus-Spektrum-Störung einen «Sortage»-Kurs für Erwachsene, einer von ihr entwickelten Technik, bei der Lebensmittel minutiös geschnitten, zu Bildern arrangiert und danach zubereitet werden. Ein Künstler aus dem inklusiven Künstler-Kollektiv Atelier Rohling begleitet Ferienkurse für Kinder und führt sie in seine Arbeitstechnik zur Herstellung von Skulpturen ein.

Kommunikation

Seit mehreren Jahren nutzt das Creaviva Leichte oder einfache Sprache in seiner Kommunikation. So stehen Texte in Leichter Sprache auf der Webseite zur Verfügung. Die Stellenausschreibungen für das Projekt «Hand in Hand» werden auch in Leichter Sprache verfasst und in geeigneten Kanälen publik gemacht.

Charta zur kulturellen Inklusion

«Eine engagierte Charta für inklusive Kultur und zur kulturellen Inklusion braucht es heute, damit unsere Kinder einmal keine Charta mehr brauchen.»
Urs Rietmann, Leiter Kindermuseum Creaviva im Zentrum Paul Klee

September 2020
 
Einfache Sprache und Leichte Sprache im Museum

Ein Zeichen an die sogenannt Normalen

Kindermuseum Creaviva, Bern
Das Kindermuseum Creaviva im Zentrum Paul Klee und das Zentrum Paul Klee in Bern haben als erste Schweizer Museen umfassende Kommunikationsprodukte in einfacher oder Leichter Sprache erarbeitet: Informationstexte, Ausstellungsbroschüren, Audioguides, Tandem-Führungen und einen Newsletter. Warum einzelne Angebote wieder verworfen wurden und andere weiterentwickelt, an wen sich Leichte Sprache und einfache Sprache richtet und wie Betroffene noch besser erreicht werden sollen.

Interview (2016)

Kindermuseum Creaviva, Bern

Interview zum Handlungsfeld (1) Kulturelles Angebot: Sara Stocker, Projektleiterin der beiden Pionierprojekte «Klee ohne Barrieren» (2009-2016) und «Kunst ohne Barrieren» (2013-2016) des Kindermuseums Creaviva, erzählt von den gesammelten Erfahrungen in der inklusiven Kunst- und Kulturvermittlung und erläutert die Anforderungen und den Mehrwert barrierefreier Museen.

Porträt (2016)

Kindermuseum Creaviva, Bern

Das Kindermuseum Creaviva als Labelträger im Porträt mit Schwerpunkt auf Handlungsfeld (1) Kulturelles Angebot, Handlungsfeld (4) Arbeitsangebote und Handlungsfeld (5) Kommunikation.